Kein Problem. Dem kann ich mich anpassen
Jetzt aber:
"Nahuel." Das war das letzte, das noch über die Lippen seiner sterbenden Mutter kam, nachdem er sie getötet hatte. Mit ihrem letzten Atem hatte sie ihm diesen Namen gegeben. Es bedeutete soviel, wie "Dschungelkatze".
Doch im Moment fühlte er sich wie ein Raubtier in einem viel zu engen Käfig.
Er vermisste die unendlichen Weiten der Wälder seiner Heimat, er vermisste es sein Leben selbstbestimmt zu führen, er vermisste es unter Gleichgesinnten zu sein. Hier gab es nichts außer Dunkelheit, dicken Mauern und aufgezwungenen Befehlen. Sehnsüchtig blickte er hoch zu einem kleinen Fenster, das einen kleinen Sonnenstrahl einließ.
Es kam ihm vor wie gestern, als die Volturi ihn aufgespürt hatten und ihn nach Italien verschleppt hatten. Sein Leben hatte an diesem Tag eine ganz entscheidende Wendung genommen und er konnte nicht gerade behaupten, das er es genoss. Doch es gab kein Entkommen von diesem Ort, er war sowohl phsyisch, als auch psychisch an Volterra gefesselt. Wahrscheinlich würde er für immer hier bleiben. Oder zumindest solange, wie es Aro beliebte.
Energische Schritte, die über den kalten Steinboden hallten, rissen ihn aus seinen Gedanken und sein ganzer Körper spannte sich an, als er Jane sah, die mit geringschätziger Miene auf ihn zukam.
Sie schenkte ihm einen geringschätzigen Blick, den er nicht minder abweisend erwiderte. Es war ein offenes Geheimnis, das er von allen hier lebenden Vampiren mit Jane am allerwenigsten auskam.
Nahuel war eher sanftmütiger Natur, was natürlich im krassen Gegenteil zu Janes Wesen stand. Sie stand darauf Leute zu quälen, wobei ihr egal war ob ein Schuldiger oder Unschuldiger unter ihrer Gabe zu leiden hatte. Beziehungsweise, was unter die Philosophie der Volturi unter "schuldig" oder "unschuldig" fiel.
Ohne ein Wort zu sagen folgte er ihr in den Thronsaal. Es war Mittagszeit.